Grundlagen zum Projektmanagement

Ein Projekt wie eine Ökobilanz erfordert neben den Tools, eine strukturierte Aufgabenverteilung mit einem ähnlichen Team wie im Projektmanagement, welches im Folgenden näher erläutert wird.

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Projektmanager: Als Manager ist es die Aufgabe das Projektteam zu koordinieren. Dabei müssen insbesondere wesentliche Aufgaben und Rollen verteilt werden und im Allgemeinen das Projektziel stark fokussiert werden. Darüber hinaus überwacht der Projektmanager den Fortschritt und das Budget des Projekts, sowie kommuniziert mit wesentlichen Stakeholdern, die für ein Life Cycle Assessment relevant sind. Die ausgewählte Person sollte Kompetenzen im Projektmanagement aufweisen, sowie insbesondere im Bereich Teamführung.

Fachliche Leitung: Die Durchführung der Ökobilanz ist die Aufgabe der fachlichen Leitung. Das bedeutet die Person erstellt eine Lebenszyklusanalyse eines Produkts nach der ISO-Norm 14040/44, in der die genauen Anforderungen beschrieben sind. Dafür ist auch eine Ökobilanz Software auszuwählen, in der die umfassende Berechnung durchgeführt wird. Somit ist eine Ökobilanz-Expertise Voraussetzung, sowie Kompetenzen in der Toolnutzung, die für die Analyse verwendet wird. Außerdem muss ein Verständnis für den Aufbau und die Funktion des LCAs vorliegen, damit diese strukturiert ablaufen kann.

Datenverantwortliche: Um die wichtigen Informationen erfassen zu können, muss eine Koordination der Datensammlung durch den Datenverantwortlichen erfolgen. Dafür sind Tätigkeiten wie die Abstimmung mit internen und externen Datenlieferanten notwendig, sowie die Sammlung und Validierung der Daten aus Produktion, Einkauf, Logistik und weiteren Abteilungen. Hierzu ist eine Expertise im Thema Nachhaltigkeit und Energiemanagement notwendig, genauso wie ein Prozessverständnis des Datenverantwortlichen.

Projektsponsor: Über das gesamte Projektteam steht der Projektsponsor, der die Ökobilanz bzw. das Projekt finanziert und den Projektmanager dafür ernennt. Das heißt er stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung und kann mit seinen Kompetenzen in Finanzwesen und Projektmanagement eine wesentliche Grundlage setzen.

Optional können noch zwei weitere Rollen mit ins Team aufgenommen werden:

Experten: Ein Fachpersonal kann wesentliche Beiträge aus einem spezifischen Gebiet teilen. Diese können aus Abteilungen wie der Einkauf, die Produktentwicklung, die IT oder Kommunikation stammen.

Support/Werkstudent: Für eine wesentliche Unterstützung kann beispielsweise ein Werkstudent sorgen. Die Person ist für umfassende Recherchearbeit verantwortlich und kann in Austausche oder in der Ökobilanz die Dokumentation sicherstellen.

Die Einführung einer Ökobilanz (LCA) ist weit mehr als ein Nachhaltigkeitstool – sie ist ein strategisches Instrument zu Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. LCA liefert klare, belastbare Daten, die dem Management helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die systematische Nutzung von LCA kann das Unternehmen:

  • Kosten reduzieren, indem Material- und Energieineffizienzen sichtbar werden.
  • Regulatorische Risiken minimieren, insbesondere im Hinblick auf CSRD, EU-Taxonomie, REACH und weitere Berichtspflichten.
  • Kundenerwartungen an Transparenz erfüllen und Vertrauen in die eigenen Produkte stärken.
  • Wettbewerbsvorteile sichern, indem Nachhaltigkeit messbar und glaubwürdig kommuniziert wird.

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Damit LCA auch langfristig genutzt werden kann, muss sie organisatorisch verankert werden: klare Verantwortlichkeiten, standarisierte Datenprozesse und interne Kommunikation, die Umweltinformationen direkt mit Geschäftsentscheidungen verbindet.

Kurz gesagt: LCA überzeugt das Management, wenn deutlich wird, dass sie nicht „nice to have“ ist, sondern ein Werkzeug zur Risikoreduktion, Effizienzsteigerung und langfristigen Profitabilität.