Verständnis zu Berechnungsmethode

Die Inputs und Outputs eines Produkts oder einer Dienstleistung werden mithilfe von Life Cycle Impact Assessment (LCIA)-Methoden in aussagekräftige Umweltauswirkungsindikatoren umgewandelt.

Diese Methoden messen und klassifizieren Umweltauswirkungen wie Toxizität, Wasserverbrauch und Klimawandel. Mithilfe von Charakterisierungsfaktoren werden Emissionen und Ressourcennutzungen bestimmten Wirkungskategorien zugeordnet und anschließend in standardisierte Einheiten umgerechnet, um sie vergleichbar zu machen.

Eine Wirkungskategorie steht für ein spezifisches Umweltproblem, das in der LCA bewertet werden soll, wie z. B. das Treibhauspotenzial oder der Ozonabbau. Jede Kategorie bündelt die Auswirkungen verschiedener Emissionen, die zu demselben Umweltproblem beitragen. Je nachdem, welche Umweltauswirkungen untersucht werden sollen, sind passende Wirkungskategorien auszuwählen.

Die Phase der Wirkungsabschätzung umfasst vier Schritte:

Verpflichtende Schritte im LCIA sind:

  • Klassifizierung: Jede Emission wird der Wirkungskategorie zugeordnet, zu der sie beiträgt. Zum Beispiel trägt CO₂ zum Klimawandel bei, während Methanemissionen zum Ozonabbau beitragen können.
  • Charakterisierung: Mithilfe von Charakterisierungsfaktoren werden die Beiträge verschiedener Emissionen und Ressourcenverbräuche zu den einzelnen Wirkungskategorien quantifiziert.

Optionale Schritte im LCIA sind:

  • Normalisierung: Der Normierungsschritt dient dazu, die potenziellen Umweltwirkungen eines Produktsystems mit denen eines Referenzsystems wie z.B. eines Landes, der Welt oder eines bestimmten Sektors zu vergleichen. Indem die Wirkungskategorien auf eine gemeinsame Skala bezogen werden, kann festgestellt werden, welche Umweltwirkungskategorien größer oder kleiner sind.
  • Gewichtung: Um die Wirkungskategorien zu einem einzelnen Indikator zusammenzurechnen, werden Gewichtungsfaktoren angewandt. Sie ermöglicht die Priorisierung von Wirkungskategorien durch unterschiedliche oder gleiche Gewichtung der einzelnen Wirkungskategorien. Dies ist der umstrittenste Schritt, da diese Gewichtungsfaktoren auf dem Urteil von Experten beruhen.

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Einklappen

LCIA-Methoden können Umweltauswirkungen auf zwei Arten bewerten:

  • Midpoint-Level (Zwischenindikator) – Konzentriert sich auf spezifische Wirkungskategorien (z. B. Klimawandel, Versauerung) in einem Zwischenschritt und quantifiziert potenzielle Umweltauswirkungen, bevor es zu tatsächlichen Schäden kommt.
  • Endpoint-Level (Endindikator) – Bewertet die tatsächlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, Ökosysteme und die Verfügbarkeit von Ressourcen, indem die Beiträge in übergeordnete Schadenskategorien zusammengefasst werden.

Einige Methoden kombinieren beide Ansätze, um eine umfassendere Bewertung zu ermöglichen. Gemäß ISO 14044 werden die LCIA-Schritte als obligatorisch und optional eingestuft. Die Auswahl einer LCIA-Methode hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Ziel der Ökobilanz, geografische Relevanz, Industriestandards, Datenverfügbarkeit und gesetzliche Anforderungen. Gängige LCIA-Methoden sind im Folgenden aufgeführt:

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Case Study

In der Studie wurde die in von der EU als neuer Standard empfohlene Environmental Footprint Methode EF 3.1, um die Umweltauswirkungen des Wasserkochers abzuschätzen. Die Methode umfasst 17 Wirkungskategorien. Zu den wichtigsten gehören Klimawandel, Feinstaub, Wassernutzung, fossile Ressourcennutzung, Landnutzung, Ozonabbau, Versauerung and weitere.

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Praxistipp:

In der Praxis verlassen sich LCA-Anwender*innen oft auf Software, um das Produktsystem zu modellieren und die Wirkungsermittlung durchzuführen. Die LCIA-Ergebnisse für alle verfügbaren Wirkungskategorien werden dann anhand der in der Software enthaltenen LCIA-Methoden berechnet.

Checkliste:

  • Sind die Wirkungskategorien ausgewählt?
  • Ist die Wahl der LCIA-Methode auf die Erfordernisse der Studie abgestimmt?