Durchführung von Sensitivitätsanalysen

Dieser Schritt zielt darauf ab, die Ergebnisse der Ökobilanz zu vergleichen, zu bewerten und gezielt Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Mithilfe einer Sensitivitätsanalysen kann man untersuchen, wie sich Änderungen an Materialien, Prozessen oder Annahmen auf das Ergebnis auswirken. So lässt sich herausfinden, welche Maßnahmen bspw. im Produktdesign einen Unterschied machen – z. B. ob der Einsatz eines alternativen Materials oder eine Umstellung im Transportmittel wirklich die Umweltbilanz verbessert.

  1. Vergleich der Ergebnisse
    • Gegenüberstellung der Umweltwirkungen verschiedener Szenarien (z. B. Produkt A mit Material X vs. Material Y)
    • Ziel: Erkennen, welche Lebenszyklusphase den größten Einfluss hat (sogenannte Hotspot-Analyse)
  2. Durchführung einer Sensitivitätsanalyse
    • Definition: Eine Methode, bei der einzelne Eingangsparameter gezielt verändert werden, um deren Einfluss auf das Gesamtergebnis zu bewerten
    • Beispiele:
    • Austausch von Materialien (z. B. ABS gegen recyceltes PP)
    • Änderung des Strommix (z. B. grüner Strom statt deutschem Durchschnitt)
    • Variation der Transportdistanz oder Verpackungsmenge

Ableitung von Verbesserungspotenzialen

  • Welche Änderungen führen zu einer signifikanten Reduktion von Umweltwirkungen?
  • Welche Verbesserungen sind technisch und wirtschaftlich machbar?
  • Welche Maßnahmen könnten langfristig umgesetzt werden (z. B. Lieferantenwahl, Designänderung)?

Bewertung möglicher Zielkonflikte

  • z. B. CO₂-Einsparung durch Recyclingmaterial, aber gleichzeitig höherer Wasserverbrauch
  • Abwägung von Umweltwirkungen (Trade-offs)

Praxistipp:

Durchführung eines „Szenarien-Workshop“ mit Produktentwicklung, Einkauf und Nachhaltigkeitsteam

  • Ausgangspunkt: Größte Treiber aus Schritt 1
  • Ziel: Zusammen brainstormen, welche Material- oder Prozessalternativen realistisch sind